Suizidprävention bei Brücken: Grundlagen und Suizidprävention bei Brücken: Follow-up

Nachdem die Berner Münsterplattform suizidpräventiv gesichert wurde, wurde in den Folgejahren entgegen den Erwartungen weniger Sprünge von den nahe gelegen Kirchenfeld- und Kornhausbrücke beobachtet. Dieses ermutigende Ergebnis war die Basis für zwei Forschungsaufträge vom Bundesamt für Strassen, die das Ziel hatten die Anzahl der Brückensprünge in der Schweiz zu erfassen und im zweiten Schritt die suizidpräventiven Massnahmen zu evaluieren. Die Ergebnisse sollen helfen Grundlagen für suizidpräventive Massnahmen zusammenzustellen.

In beiden Studien wurden die Suizide durch Sprung in der Schweiz untersucht. Auf der Basis aufwendig erfasster Daten wurden alle Sprungorte in der Schweiz erfasst, in denen sich im Zeitraum zwischen 1990 und 2010 gehäuft Personen in die Tiefe gestürzt haben. Im Gegensatz zur ersten Studie wurden in der zweiten Studie nicht nur Brücken, sondern auch andere Bauwerke in die Untersuchung eingeschlossen. Insgesamt wurden 24 Brücken und 12 andere Schweizer Bauwerke als Suizidhotspots identifiziert. An einigen Brücken wurden suizidpräventive Massnahmen angebracht, deren Effekt evaluiert wurde. Die

Gesamtergebnisse sind im sogenannten Gelben ASTRA-Forschungsbericht festgehalten, mehrere wissenschaftliche Publikationen mit detaillierten Ergebnissen der Studie und zu den Effekten der Suizidpräventionsmassnahmen konnten publiziert werden.

Publikationen

  • Hemmer et al. (2017): Comparing Different Suicide Prevention Measures at Bridges and Buildings: Lessons We Have Learned from a National Survey in Switzerland.
  • Reisch, et al. (2014): Suizidprävention bei Brücken: Follow-up. Forschungsbericht