Ohne Fleisch


Vegetarisch ≠ Vegetarisch

Gerade jetzt müssen wir alle ganz besonders auf unsere Gesundheit und Abwehrkraft achten. Eine grosse Rolle spielt dabei die Ernährung.

Die Tatsache, dass wir in der Schweiz zu viel Fleisch konsumieren, ist unbestritten. Im Jahr 2018 wurden hierzulande pro Kopf ca. 52 kg Fleisch konsumiert, wobei Einkäufe im benachbarten Ausland noch nicht eingerechnet sind. Zum Vergleich: 2017 lag der Verbrauch noch bei 50 kg pro Person und Jahr. Trotz dieser Zahlen liegt auch der Verzicht von tierischen Produkten voll im Trend.

Unsere Ernährungsberaterinnen erklären, welche Formen von vegetarisch orientierter Ernährungsweise es gibt und was bei dem Verzicht auf tierische Produkte beachtet werden soll:
 

 Lebensmittel, die gegessen werdenLebnsmittel, die gemieden werden
Pesco-VegetarismusPflanzliche Lebensmittel, Fisch, Eier, Milch und MilchprodukteFleisch sowie alle daraus gewonnenen Produkte
Ovo-Lacto-VegetarismusPflanzliche Lebensmittel, Eier, Milch und MilchprodukteFleisch, Fisch (einschließlich anderer aqua­tischer Tiere) sowie alle daraus gewonne­nen Produkte
Lacto-VegetarismusPflanzliche Lebensmittel, Milch und MilchprodukteFleisch, Fisch (einschließlich anderer aquatischer Tiere), Eier sowie alle daraus gewonnenen Produkte
Ovo-VegetarismusPflanzliche Lebensmittel, EierFleisch, Fisch (einschließlich anderer aqua­tischer Tiere), Milch und Milchprodukte sowie alle daraus gewonnenen Produkte
VeganismusPflanzliche LebensmittelAlle tierischen Lebensmittel, auch Honig



Auf die Frage, wie gesund der Verzicht auf tierische Produkte ist, gibt es keine eindeutige Antwort:

Dagegen spricht:

Bei einer rein pflanzlichen Ernährung ist eine ausreichende Versorgung mit einigen Nährstoffen nicht oder nur schwer möglich. Der kritischste Nährstoff ist hier das Vitamin B12, das für die körperliche Leistungsfähigkeit zuständig ist. Zu den potenziell kritischen Nährstoffen bei veganer Ernährung gehören ausserdem Protein bzw. unentbehrliche Aminosäuren und langkettige n3-Fettsäuren sowie weitere Vitamine und Mineralstoffe (Calcium, Eisen, Jod, Zink, Selen).

Wer sich vegan ernähren möchte, sollte also dauerhaft ein Vitamin-B12-Präparat einnehmen, auf eine ausreichende Zufuhr der kritischen Nährstoffe achten und gegebenenfalls an­gereicherte Lebensmittel und Nährstoffpräparate verwenden. Dazu sollte eine Bera­tung durch eine qualifizierte Ernährungsfachkraft erfolgen und die Versorgung mit kritischen Nährstoffen regelmässig ärztlich überprüft werden. Das Risiko für einen Nährstoff­mangel ist bei Personen in sensiblen Lebensphasen wie Schwangerschaft und Stillzeit sowie bei Säuglingen, Kindern, Jugendlichen und älteren Personen, die sich vegan ernähren, höher als bei gesunden Er­wachsenen mit dieser Ernährungs­weise.2
 

Dafür spricht:

Gemäss verschiedenen Studien haben Menschen, die keine tierischen Produkte essen, seltener Herzkreislauferkrankungen und Krebs. Den zusammengefassten Ergebnissen bisheriger Untersuchungen zufolge leben Menschen, die sich vegetarisch oder vegan ernähren zwar nicht länger als Carnivor*innen (Menschen, die Fleisch essen), dafür aber gesünder. Nicht völlig gesichert ist allerdings, ob die Ursache dafür tatsächlich die fleischlose Ernährung ist. So sind Vegetarier*innen und Veganer*innen häufig schlanker, betreiben mehr Sport und konsumieren weniger Tabak und Alkohol als Carnivor*innen. Kurz gesagt: sie führen insgesamt ein gesünderes Leben.3

1agrarbericht.ch/de/markt/tierische-produkte/fleisch-und-eier

2 DGE-Position, Ernährungs Umschau international 4/2016

3medizin-transparent.at
 

Dies ist der dritte Beitrag zu einer kleinen Informationsserie über aktuelle Ernährungstrends. Die Ernährungsberaterinnen stehen Ihnen für Fragen gerne zur Verfügung: Telefon 031 720 86 69 oder 031 720 86 68.

 

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