Elektrokonvulsionstherapie

Unter Narkose lösen kurze, kontrollierte Stromimpulse eine kurzzeitige neuronale Übererregung im Gehirn aus. Diese ist für den Patienten/die Patientin nicht spürbar. Der künstlich ausgelöste Krampfanfall hat biochemische Veränderungen im Gehirn zur Folge, die die Krankheitssymptome vermindern oder sogar zum Verschwinden bringen.

 

Die modifizierte Elektrokonvulsionstherapie* ist besonders bei schweren therapieresistenten Depressionen zu einer wirksamen Behandlungsmöglichkeit geworden. Die Wirksamkeit der Elektrokonvulsionstherapie ist durch eine Vielzahl von wissenschaftlichen Studien belegt. Bei älteren Patienten und Patientinnen, die an schweren Depressionen und Wahnvorstellungen leiden, liegt die Ansprechrate bei rund 90 Prozent.

Der Patient oder die Patientin wird zunächst durch das Anästhesiepersonal in eine Kurznarkose versetzt. Danach werden sämtliche Muskeln medikamentös relaxiert. Das Anästhesiepersonal überprüft laufend die Vitalwerte des Patienten/der Patientin. Es findet auch eine kontinuierliche Überwachung der Hirnaktivität mittels EEG statt. Die Patientin/der Patient erhält während einiger Sekunden repetitive, sehr kurze Stromimpulse; worauf ein etwa 30 Sekunden dauernder Krampfanfall ausgelöst wird. Anschliessend wird der Patient/die Patientin in die Aufwachzone verschoben und für etwa 30 Minuten überwacht. Vor der Entlassung werden erneut die Vitalwerte und die Orientierung überprüft. Der Patient/die Patientin wird darüber aufgeklärt, nach der Behandlung aus Sicherheitsgründen kein Fahrzeug lenken zu dürfen.

Im Vergleich zu früher führt die Elektrokonvulsionstherapie zu deutlich weniger Nebenwirkungen. Insbesondere kommt es aufgrund der vollständigen medikamentösen Relaxation der gesamten Muskulatur zu keinen Wirbelkörperbrüchen mehr. Die häufigste Nebenwirkung sind vorübergehende Gedächtnisstörungen. Diese treten häufiger bei bitemporalem Stromimpuls und hochfrequenter Elektrokonvulsionstherapie auf und bilden sich wieder vollständig zurück.

*Die Ursprünge der Elektrokonvulsionstherapie liegen in den 30er Jahren des vorangehenden Jahrhunderts.

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